BGF ist ein wichtiger Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), unterscheidet sich jedoch durch den Fokus auf konkrete gesundheitsfördernde Maßnahmen. Während das BGM strategisch die gesamte Gesundheitskultur eines Betriebs umfasst, konzentriert sich die BGF auf praktische Angebote wie Bewegungsprogramme, Ernährungsberatung oder Stressmanagement-Seminare. Unterscheiden Sie als Betriebsrat bzw. Ihr Arbeitgeber zwischen BGM und BGF?
Tolle Angebote werden von wenigen genutzt?
Kennen Sie das auch: Bei den Gesundheitsangeboten machen immer die gleichen Kollegen mit. Kolleginnen und Kollegen, die von den Angeboten ebenfalls profitieren würden, sind nicht dabei. Daher ist es wichtig, dass Gesundheitsangebote vielfältig und zielgruppengerecht gestaltet werden. Dabei spielen folgende Kriterien eine Rolle:
Arbeitsplatznähe
Mitarbeitende bevorzugen Angebote direkt am Arbeitsplatz, da sie sich leicht in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Diese sogenannten aufsuchenden Gesundheitsangebote können beispielsweise kurze Impulse zum Thema Ergonomie, Schlaf oder Hydration am Arbeitsplatz sein.
Nach, vor oder während der Arbeit
Gesundheitsangebote, die direkt vor oder nach der Arbeit sowie in der Mittagspause stattfinden, lassen sich besser in den Tagesablauf integrieren. So können die Mitarbeitenden Gesundheit, Familie und Beruf leichter miteinander vereinbaren.
Kurze Impulse
Gerade für Mitarbeitende mit wenig Interesse an Gesundheitsthemen sind kleine Impulse „nebenbei“ oft ein guter Einstieg. Beispielsweise können Teamsitzungen mit drei Bewegungsübungen abgeschlossen oder mit einem kurzen Moment der Achtsamkeit begonnen werden. Auch kleine Anregungen von geschulten Multiplikatoren – in Ergonomie oder psychischer Gesundheit geschulte Kollegen – sind hilfreich.
Kursstunden
Klassische Gesundheitsangebote dauern in der Regel 45 bis 120 Minuten. Manche Mitarbeitende bevorzugen solche längeren Formate, um ganz „eintauchen“ zu können. Kochangebote z. B. benötigen mehr Zeit, fördern aber gleichzeitig die Vernetzung zwischen den Teilnehmenden.
Welche Vorteile haben Gesundheitsangebote?
Oft wird noch angenommen, dass Gesundheitsangebote lediglich „nice to have“ sind. Dabei gibt es inzwischen viele Studien, die belegen, dass solche Maßnahmen sowohl für Arbeitgeber als auch für Mitarbeitende einen großen Nutzen bringen.
Die AOK-Studie „Fehlzeiten-Report 2023“ zeigt beispielsweise, dass Unternehmen mit einer systematischen Gesundheitsförderung die Fehlzeiten um bis zu 20 % senken können.
Die 3 konkreten Vorteile sind:
- bessere Produktivität: Gesunde und zufriedene Kollegen sind leistungsfähiger und belastbarer.
- Motivation: Eine gesundheitsfördernde Unternehmenskultur stärkt die Mitarbeiterbindung und die Zufriedenheit.
- Krankheitsprävention: Durch gezielte Maßnahmen lassen sich Fehlzeiten reduzieren und langfristige Erkrankungen vermeiden.