Krisenmanagement implementieren
Gibt es in Ihrem Betrieb noch kein etabliertes Krisenmanagement, setzen Sie sich dafür ein, ein solches zu implementieren. Ihr Arbeitgeber sollte ein Team festlegen, das sich mit der Organisation der gesamten Krisenkommunikation befasst und Strukturen etabliert, um im Ernstfall schnell und gut reagieren zu können.
Ihr Ziel: kontinuierliche, ehrliche Informationen über den Stand der Dinge
Eines sollte Ihnen und Ihrem Arbeitgeber klar sein: Plant Ihr Arbeitgeber schwerwiegende Veränderungen bzw. steckt Ihr Unternehmen in der Krise, sickert irgendwann immer etwas durch. Setzen Sie als Betriebsrat sich deshalb dafür ein, dass Ihr Arbeitgeber
- in wenigen Sätzen ehrlich zusammenfasst, wo Ihr Unternehmen tatsächlich steht,
- welche Schlüsse er daraus für Ihr Unternehmen zieht,
- welche Maßnahmen anstehen und wie das weitere Vorgehen aussieht,
- was diese Maßnahmen für Sie und Ihre Kollegen bedeuten.
Fortlaufende Information ist besonders wichtig
Setzen Sie als Betriebsrat sich zudem dafür ein, dass Ihr Arbeitgeber Sie und Ihre Kollegen in regelmäßigen Abständen fortlaufend über die Entwicklung unterrichtet.
7 Regeln für eine gute Krisenkommunikation
Sind Sie Teil des Krisenmanagement-Teams, beherzigen Sie in Krisen unbedingt die folgenden 7 Regeln:
1. Regel: Legen Sie die richtigen Kontaktpersonen fest
Überlegen Sie, wer bei Eintreten einer Krise zwingend zeitnah oder vorab informiert werden muss. Legen Sie abhängig von der jeweiligen Krise und deren Auswirkungen die Reihenfolge fest, wer wann informiert werden muss.
2. Regel: Regeln Sie die möglichen Kommunikationswege
Legen Sie verbindlich fest, auf welchem Weg die Kommunikation erfolgen soll.
Dabei gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten – etwa persönlich, per Telefon, via SMS oder per E-Mail. Regeln Sie, welche Variante in welchem Fall gewählt werden soll.
Maßgeblich ist die Wichtigkeit im Einzelfall sowie, welche Zielgruppe die entsprechende Information betrifft.
Grundsätzlich gilt dabei: Je wichtiger und schwerwiegender eine Information bzw. deren Auswirkung ist, desto persönlicher sollte die Kommunikation erfolgen.
3. Regel: Immer nur mit einer Stimme sprechen
Nichts ist schlimmer in einer Krise als widersprüchliche Informationen. Am sichersten ist es deshalb, wenn nach außen wirklich nur einer kommuniziert. Einigen Sie sich dazu am besten im Krisenmanagement-Team auf eine Person, die die Kommunikation nach außen übernimmt.
4. Regel: Setzen Sie sich für klare Botschaften ein
Empfehlen Sie dem Verantwortlichen des Krisenmanagement-Teams, die Kernbotschaften auch schriftlich zu fixieren, damit sie nachgelesen und richtig zitiert werden können. Berücksichtigen Sie zudem: Gibt es eine Änderung, müssen die entsprechenden früheren Aussagen korrigiert und angepasst werden.
5. Regel: Sorgen Sie für rechtzeitige Kommunikation
Setzen Sie als Betriebsrat sich dafür ein, dass Ihr Arbeitgeber bzw. die Verantwortlichen des Krisenmanagement-Teams Ihre Kollegen aus der Belegschaft so frühzeitig wie möglich über Veränderungen und die damit verbundenen Gefahren unterrichten.
Sollte sich ein GAU abzeichnen, sind die verantwortlichen Kollegen gut beraten, wenn sie bereits zu „harmlosen“ Zeiten auf mögliche Gefahren hinweisen. Denn je transparenter Ihr Arbeitgeber bzw. das Krisenmanagement-Team sich zeigt, desto höher ist dessen Glaubwürdigkeit und Akzeptanz.
6. Regel: Wertschätzender Umgang ist wichtig
Zeigen Sie als Betriebsrat sich empathisch und wertschätzend. Sprechen Sie Ihre Kollegen und deren Sorgen direkt an und versichern Sie ihnen, dass Sie ihre Position stets berücksichtigen. Empfehlen Sie auch Ihrem Arbeitgeber, sich empathisch und wertschätzend zu zeigen und auf die Sorgen seiner Mitarbeiter einzugehen.
7. Regel: Auf gewaltfreie Kommunikation setzen
Beherzigen Sie die Grundsätze der gewaltfreien Kommunikation. Düstere Worte, wie sie etwa in der Kriegs- und Gewaltrhetorik verwendet werden, sind zu vermeiden. Mit gewaltfreier Kommunikation werden Sie so manch schwieriges und wutgeladenes Gespräch entschärfen können.